Doch wie kam es dazu? «Die Wertsteigerungen der Immobilien in den letzten 8 – 10 Jahren basieren zu zwei Drittel auf einer geänderten Cap-Rate, also dem Zinssatz», erklärt Michael Trübestein. Er ist Professor für Immobilienmanagement an der Hochschule Luzern.
Bei einer grösseren Korrektur hätte dies sicherlich Auswirkungen auf den Immobilienmarkt. «Ferner ist nicht damit zu rechnen, dass die Zinssätze sich mittelfristig dramatisch ändern.»
Fakt ist: Die Gefahr einer Immobilienblase war in der Schweiz schon höher. Der Immobilienblasenindex der UBS zeigte in den letzten Quartalen nach unten.
Matthias Holzhey, Leiter Swiss Real Estate Investments bei der UBS erklärt: «Die Bewertungen sind hoch, aber im Schweizer Mittel nicht akut gefährlich. Überhitzungstendenzen bestehen primär in den Zentren.»
Weil die Hypo-Zinsen so tief sind und auch bleiben dürften, liebäugeln viele mit einem Hauskauf. Verglichen mit der Miete belasten Zins- und Amortisationskosten das Budget nur wenig.
Eine Hürde ist in vielen Fällen die Tragbarkeitsregel. Die verlangt, dass die Kosten ein Drittel des Einkommens nicht übersteigen dürfen. Gerechnet wird dabei mit einem Hypothekarzinssatz von 5 Prozent.
Kommt dazu: «Beim Hauskauf muss angesichts der hohen Preise jedoch oftmals das ganze angesparte Vermögen eingesetzt werden», erklärt Holzhey. «Der Hauskauf lohnt sich im Durchschnitt noch, doch viele setzen damit alles auf eine Karte und gehen ein hohes Risiko ein.»
Ein Beitrag von Michael Bolzli, erschienen auf www.nau.ch